Nachhaltigkeit in der Region St.Gallen-Bodensee

St.Gallen-Bodensee Tourismus orientiert sich an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, den sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs), mit denen die internationale Staatengemeinschaft im Jahr 2015 die Leitlinien für einen globalen Entwicklungsrahmen festgelegt hat.

Wir möchten uns ganzheitlich für alle Dimensionen der Nachhaltigkeit einsetzen. Um die unterschiedlichen Aspekte langfristig ins tägliche Handeln zu integrieren, verfolgen wir zahlreiche Kooperationen und Partnerschaften. Überdies streben wir ein verantwortungsvolles und vorbildliches Führungsverhalten an.

Neuigkeiten zu Initiativen und Massnahmen zur Förderung der Nachhaltigkeit

Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft

«Ohne Nachhaltigkeit kein Tourismus»

Wirklich? Die Tourismuswelt ist davon überzeugt. Unbestritten ist der Tourismus weltweit einer der wichtigsten und am schnellsten wachsenden Wirtschaftsbranchen. Die Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft und Umwelt und dem Tourismus sind von grosser Bedeutung. So beeinflusst der Tourismus den globalen und lokalen Wohlstand, das Wohlbefinden der Gesellschaft und den Zustand der Umwelt. Kaum eine andere Branche ist so stark auf einen intakten ökologischen, sozialen und ökonomischen Lebensraum angewiesen, wie der Tourismus. Vor dem Hintergrund von Klimawandel und Energieknappheit werden sich Reisende und Unternehmen zunehmend mit den Umweltauswirkungen des Reisens auseinandersetzen müssen. Die Nachhaltigkeit der Angebote entscheidet daher immer stärker über die Zukunftsfähigkeit von Destinationen. Sie umfasst auch soziale Dimensionen wie insbesondere die lokale Bevölkerung und deren Akzeptanz für den Tourismus oder faire Arbeitsbedingungen für touristische Mitarbeitende.  

Ökologische Aspekte

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, durch die Zusammenarbeit mit der Stiftung myclimate und dem Projekt «Cause We Care» Verantwortung für unvermeidbare CO2-Emissionen zu übernehmen.

Die Kooperation mit der Stiftung liefert folgende Vorteile:

  • Unterstützung bei Nachhaltigkeitsmassnahmen
  • Steigerung der Effizienz
  • Erhöhung der Rentabilität

Dabei übernehmen die Gäste die Verantwortung für den eigens verursachten CO2-Ausstoss. Sie unterstützen wirksame Klimaschutzprojekte, die messbar CO2-Emissionen vermeiden. Dazu wird auf freiwilliger Basis, ein Klimaschutzbeitrag zum gebuchten Erlebnis geleistet. Die Gelder werden anschliessend für interne oder externe ökologisch nachhaltige Entwicklungsmassnahmen in verschiedenen Bereichen eingesetzt.

Die Tatsache, dass die Schweiz in renommierten Rankings immer wieder Spitzenplätze belegt, bleibt Vielen unbekannt. Die Nachhaltigkeitsstrategie von Schweiz Tourismus und der Tourismusbranche und mit ihr das Programm Swisstainable sollen dies ändern. Wer sich der Bewegung anschliesst und am Programm teilnimmt, darf das Swisstainable-Label verwenden.

Um den unterschiedlichen Voraussetzungen Rechnung zu tragen, ist das Programm in drei Levels eingeteilt. Die Basis aller Stufen ist das Bekenntnis zur Nachhaltigkeit. Nach Durchführung des Nachhaltigkeitschecks, der zwölf verschiedene Aspekte in den Dimensionen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft beleuchtet, setzen wir laufend zahlreiche Massnahmen um. Das Engagement bezieht sich primär auf die Behebung von Schwachstellen oder trägt zur Profilierung bei.

Dank der bereits geleisteten Nachhaltigkeitsbemühungen und der kontinuierlichen Weiterentwicklung sind wir seit Ende November 2021 stolzer Träger des Levels ll «engaged». Das Erreichen dieses Levels erfordert nebst dem Bekenntnis zu einer nachhaltigen Unternehmensführung, eine entsprechende Zertifizierung im Bereich Nachhaltigkeit. Diese Nachweise erbringen wir durch vielfältige nachhaltige Kooperationen.

Mit der Teilnahme am nationalen Tourismusprogramm Swisstainable Destination machen wir einen weiteren grossen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Die Weiterentwicklung auf Destinationsebene bietet einer Tourismusregion die Möglichkeit, sich als verantwortungsbewusste Swisstainable Destination zu positionieren. Das Destinationsprogramm ist ebenfalls in drei Levels gegliedert.

Auf allen drei Stufen bilden das Commitment, der Aufbau und Betrieb einer Koordinationsstelle für Nachhaltigkeit, die Verankerung der Nachhaltigkeit in der Destinationsstrategie, ein konkreter Massnahmenplan, eine gewisse Anzahl an Swisstainable-Betrieben in der eigenen Destination sowie eine aktive Kommunikation die Basis.

Wir möchten uns gemeinsam mit den Leistungsträgern für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen und haben uns zum Ziel gesetzt, die Stufe I zu erreichen. Um das Label Swisstainable Destination nutzen zu können, sind wir auf die Mitwirkung der touristischen Leistungsträger in der ganzen Region angewiesen. In der bereits gebildeten destinationsweiten Arbeitsgruppe werden Querschnittsthemen bearbeitet und gemeinsam ein Massnahmenplan für das Vorantreiben einer nachhaltigen Entwicklung in den kommenden drei Jahren erarbeitet.

Ökonomische Aspekte

Ökonomische Nachhaltigkeit bedeutet für uns die Verankerung von Nachhaltigkeitszielen in den Strategiepapieren sowie in den Führungsleitlinien. Dabei fokussieren wir uns auch auf die Schaffung von wichtigen Synergien wie zum Beispiel dem Projekt «Digitaler Marktplatz». Darin sollen die relevanten, bereits digitalisierten touristischen Leistungsträger zu einer ortsunabhängigen Vertriebsplattform zusammengeführt werden, auf der eine Vielzahl von touristischen Erlebnissen gebündelt angeboten werden. Dadurch werden Kooperationen gefördert und eine Ausgangslage für neue, innovative Produkte geschaffen.

Weitere positive Effekte werden erwartet:

  • Touristische Angebote werden online buchbar
  • Leistungsträger werden im Hinblick auf den digitalen Angebotsaufbau und -ausbau qualifiziert
  • Erhöhung der Sichtbarkeit der digitalen und direkt buchbaren Angebote
  • Aussagekräftigere Werbekampagnen, da sie direkt Umsätze generieren
  • Messbarer monetärer Erfolg

Wir machen uns stark für die Made in St Gallen Initiative. Diese bildet eine Plattform, die «urbane Produktivisten» jeglicher Couleur vereinigt – von Mode- und Möbelmachern, Seifensiederinnen und Foodkönigen bis zu High-Tech-Firmen und Industriebetrieben – unter einem Label, das mit Stolz getragen wird. «Made in St.Gallen» steht für eine offizielle Herkunftsbezeichnung. Die Initiative versteht sich als ein Verein vieler, die sich hinter die Sache stellen und wurde im Herbst 2020 gegründet.

Soziale Aspekte

Wir legen Wert auf eine nachhaltige Unternehmensführung und investieren systematisch in das Wohlbefinden unserer Mitarbeitenden und bieten neben vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten, eine flexible Arbeitszeitgestaltung sowie die Möglichkeit, Familie und Beruf zu vereinbaren. So werden die Mitarbeitenden auch bei der persönlichen Weiterbildung unterstützt und tragen Eigenverantwortung bei der Arbeitseinteilung zwischen Home-Office und Büro. Auch im Hinblick auf den wirtschaftlichen Erfolg des Vereins soll die Zufriedenheit der Mitarbeitenden in den nächsten Jahren insgesamt weiter gesteigert werden. Gleichzeitig erhöht die soziale Nachhaltigkeit die Identifikation mit dem Unternehmen - Mitarbeitende sprechen positiv über das Unternehmen, was sich insbesondere auch positiv auf zukünftige Mitarbeitende auswirkt.

Wir ermöglichen unterschiedlichen Berufsgruppen nachhaltig realistische Chancen auf dem Arbeitsmarkt und bieten sowohl einen kaufmännischen Ausbildungsplatz als auch zwei Praktikumsstellen in der Nachwuchsförderung an.

Ein besonderes Augenmerk gilt der Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Im Gegenzug leisten die Mitarbeitenden ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Unternehmensführung, indem sie aktiv zu den oben genannten Grundsätzen beitragen, z.B. durch einen bewussten Umgang mit Ressourcen, und indem sie die Angebote der Organisation proaktiv nutzen.

Wir sind Mitglied im Forum BGM Ostschweiz (FBO), welches sich für die betriebliche Gesundheitsförderung einsetzt. Der Verein wurde 2007 auf Initiative des Kantons St.Gallen gegründet. Er verbindet Erkenntnisse aus der Forschung mit Erfahrungen aus der Praxis.

«Gesunde Unternehmen brauchen gesunde Mitarbeitende»

Wir nutzen das Know-how dieses Forums, indem wir wertvolle Einblicke in Praxisbeispiele anderer Mitglieder erhalten, den Erfahrungsaustausch pflegen, Veranstaltungen sowie Beratungen in Anspruch nehmen und damit in die Gesundheit der Mitarbeitenden investieren.

So stehen neben einer Sammlung von Fachliteratur auch Instrumente zu verschiedenen Themen in der betrieblichen Gesundheitsförderung zur Verfügung. Durch gezielte Sensibilisierung werden Absenzen tief gehalten und die Motivation und Leistungsfähigkeit gesteigert.

Mit der Teilnahme an der OK:GO-Initiative des Fördervereins Barrierefreie Schweiz setzen wir uns für barrierefreie Erlebnisse ein. OK:GO unterstützt touristische Anbieter in der Schweiz dabei, Informationen zur Zugänglichkeit ihrer Angebote und Dienstleistungen zu erfassen und zu veröffentlichen. Dies erleichtert Menschen mit Behinderungen, Senioren und Familien mit Kleinkindern die Reiseplanung. OK:GO stellt dafür die notwendige Systematik zur Erfassung und Kommunikation zur Verfügung. Die Informationen zur Barrierefreiheit werden über die Plattform «ginto» erfasst und ausgespielt. Dadurch entsteht ein Mehrwert für alle.

An der OK:GO-Initiative kann und soll jeder touristische Betrieb in der Schweiz teilnehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Betrieb barrierefrei ist oder nicht. Die Informationen werden objektiv und wertfrei an die Gäste weitergegeben. So kann jede und jeder für sich selbst entscheiden, unter welchen Bedingungen etwas für sie oder ihn zugänglich ist.

Neben der Selbstdeklaration mit OK:GO besteht für Betriebe die Möglichkeit, sich durch einen externen Auditor von Pro Infirmis erfassen und zertifizieren zu lassen. Zusätzlich erhalten die an OK:GO teilnehmenden Betriebe ein Zertifikat des Nachhaltigkeitsprogramms Swisstainable. Dieser Nachweis ermöglicht in Kombination mit einem weiteren Nachweis das Erreichen des Level II «engaged».

Mit der Stiftung «Claire & George» wurde ein Partnervertrag für die Jahre 2022 bis 2024 abgeschlossen. «Claire & George» hat sich in den letzten zehn Jahren zu einer nationalen Vermittlungs- und Buchungsplattform für barrierefreie Ferien und Reisen in der Schweiz entwickelt. In den Jahren 2022 und 2023 konnten bereits barrierefreie Erlebnisse sowie eine Tour durch unsere Region buchbar gemacht werden. Der Ausbau weiterer Angebote ist in Arbeit.

Wir haben im Jahr 2023 einen dreijährigen Kooperationsvertrag mit der Stiftung MyHandicap (EnableMe) abgeschlossen. Das Online-Portal «EnableMe» bietet eine Plattform zum Austausch und stellt Informationen und Angebote für Menschen mit Behinderung zur Verfügung. Gemeinsam werden wir unsere Region unter die Lupe nehmen, um unseren Gästen zu zeigen, welche Angebote barrierefrei nutzbar sind. Dazu wurde als erstes ein Erfahrungsbericht von Gion, der im Rollstuhl sitzt, erstellt und auf unserer Webseite veröffentlicht. Weitere Kooperationen werden folgen.